Wir alle wissen, dass es beim Reiten einen Hitzestau unbedingt zu vermeiden gilt. Wenige von uns haben wohl erlebt, wie er sich anfühlt. Eine Schulterverletzung hat mich dieses im April gelehrt. Ein noch nicht einmal 15 cm breiter Gurt, ein sog. Orthogilet, lag um meine Rippen und stabilisierte mit einigen Klettverschlüssen Arm und Schulter. Wie viel leichter und flexibler ist das doch als ein Gips! Eine ständige Nebenwirkung waren jedoch Tropennächte und Hitzewallungen am Tage, die mich mehr als nachdenklich stimmten, entspricht doch das Material dieses Stützgurts zahllosen Standardschabracken: Polyesterunterseite und Schaumstofffüllung. Wie also muss sich eine solche Schabracke für ein Pferd anfühlen, das nicht im Büro sitzt oder unter einer leichten Federdecke schläft, sondern das Gewicht seines Reiters trägt und arbeitet? Die schmückende und oft namensgebende Baumwolloberseite der Schabracken wird sicher nicht für Ausgleich sorgen!

Man kann es provokant auch so formulieren: Orthogilet und Standardschabracke – zwei Krücken!